In der Sonderschau „Textil?Zukunft!“ in die Rolle von Superhelden schlüpfen
17. Juli 2020
Moderne Produkte der sächsischen Textil- und Bekleidungsbranche in der Tuchfabrik Gebr. Pfau in Crimmitschau / Erste öffentliche Ausstellung dieser Art / Interessante Kreativangebote in den Ferien
Crimmitschau / Chemnitz / Dresden - „Textil?Zukunft!“ ist der Titel einer Sonderschau mit modernen Produkten aus der heimischen Textil- und Bekleidungsbranche. Sie kann ab dem 18. Juli 2020 bis auf Weiteres in der zum Sächsischen Industriemuseum gehörenden Tuchfabrik Gebr. Pfau in Crimmitschau besichtigt werden. In der für Jung und Alt attraktiven Ausstellung können Hightech-Textilien aller Art im wahrsten Sinne des Wortes begriffen werden – vom Snowboard über Leuchtfassaden und ‚hängenden Gärten‘ bis zu Schutzmaterialien, die gegen Viren und Bakterien wirken.
„Es ist die erste derartige Exposition mit Hightech-Textilien ‚zum Anfassen‘. Wir sind froh und stolz zugleich, der Öffentlichkeit die Leistungsfähigkeit unserer Branche an diesem industriehistorisch international stark beachteten Ort präsentieren zu können“, erläutert Dr.-Ing. Jenz Otto, Hauptgeschäftsführer des in Chemnitz ansässigen Verbandes der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V. (vti). „Sachsen war, ist und bleibt eine der großen deutschen Textilregionen. Wir verfügen über moderne Spinnereien, Webereien, Strickereien, Wirkereien, Vliesstoffhersteller, Stickereien, Veredelungsbetriebe und Konfektionäre sowie Forschungs- und Bildungskapazitäten. Nicht von ungefähr befindet sich der Schauplatz ‚TextilBoom‘ der 4. Landesausstellung ‚500 Jahre Industriekultur in Sachsen‘ in der Tuchfabrik Gebr. Pfau. Dort sind nunmehr Historie, Gegenwart und Zukunft unserer Branche auf einzigartige Weise vereint. Besondere Aufmerksamkeit haben wir Themen gewidmet, die Kinder und Jugendliche ansprechen. Das grundlegend neu gestaltete Ausstellungsareal verfügt zudem über Kommunikationszonen in interessantem Ambiente, die sich für Fach- und Firmenveranstaltungen eignen. Ein großes Kompliment möchte ich den Ausstellungsmachern des Büros Helmstedt I Kluge I Rom aus Niederwiesa und ihren Kreativpartnern Sandra Hofmann-Trepák, Cheslo und Michael Kohl aus Leipzig machen. Mit Unterstützung von mehr als 40 Firmen und Forschungseinrichtungen haben sie die Vielfalt unserer Branche in acht Themen-Inseln anschaulich, detailreich und für Laien bestens verständlich in Szene gesetzt.“
Wirtschaftsminister Martin Dulig würdigt die Bedeutung der Textilindustrie für Sachsen: „In Sachsen sind rund 12.000 Beschäftigte in Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie tätig. Damit gehört der Freistaat neben Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern zu den vier großen Textilstandorten in Deutschland. Als Schauplatz ‚TextilBoom‘ der 4. Sächsischen Landesausstellung kann die Tuchfabrik Gebr. Pfau in Crimmitschau auf reiche Traditionen zurückblicken. Mit der Sonderschau ‚Textil? Zukunft!‘ wollen wir aber nach vorn schauen: In die Zukunft der sächsischen Textilindustrie. Moderne Textilien sind heute mehr als Kleidung.
Textil ist eine hochspannende Querschnittstechnologie und ein wichtiger Impulsgeber für viele andere Wirtschaftszweige. Neue Herstellungsverfahren und die Verschmelzung mit anderen Technologien schaffen innovative Anwendungen - ob zur Bewehrung in der Baubranche, zur Kultivierung von Pflanzen und Stabilisierung von Böden in der Landwirtschaft, als Hygienetextilien in Medizin und Pflege oder als Verbundstoffe in Auto, Bus und Bahn. Textile Innovationen ‚Made in Saxony‘ sind ein Schlüssel für unsere Zukunft.“
Hintergrund: Unterstützt wird das auf langfristige Nutzung angelegte Projekt durch die Sächsischen Staatsministerien für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) und Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) sowie die Landesstelle für Museumswesen und dem Zweckverband Sächsisches Industriemuseum. Die Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Öffnungszeiten / Eintrittspreise: www.saechsisches-industriemuseum.de
Sommerferien-Angebote: Auf den Spuren von Superhelden …
Museum wie Sonderschau bieten sich als Anlaufpunkt während der Sommerferien an. Heranwachsende können sich in die Rolle von Superhelden begeben. Die Überschriften zu den interaktiven Angeboten lauten: „Du bist schneller als der Flügelschlag einer Libelle. Du kämpfst gegen Killerkeime. Du rettest Planet A.“
Wettbewerbs-Werkstatt: Wie werben für moderne Textilprodukte?
Ideen entwickeln, zeichnen, texten, fotografieren, filmen …
Eine Jury von Fachleuten bewertet die Ergebnisse – mitmachen und gewinnen!
Do, 30. Juli + Do., 13. Aug. 2020 jeweils 10 Uhr (max. 10 Teilnehmer)
Wer hat Angst vorm Wolf? Ein Lexikon alter und neuer Textilberufe für Kinder
Do, 23. Juli + Do, 6. Aug.+ Do, 20. Aug. jeweils 10 Uhr (max. 10 Teilnehmer)
Anmeldung unter 03762 931939 oder crimmitschau@saechsisches-industriemuseum.com
Die Ausstellungsmacher in Kurzporträt & Interview:
Den „Markenkern“ von Helmstedt | Kluge | Rom bilden vier kreative Frauen: Kirsten Helmstedt (Dipl.-Formgestalterin), Henriette Helmstedt (BA Industriedesignerin, Maßschneidermeisterin), Nicole Kluge (MA Interior Architecture) und Anne Rom (Dipl. Journalistin, Kulturwissenschaftlerin). Als Kernkompetenz nennen sie: Ausstellungsgestaltung. Davon zeugen Referenzen von A wie Adam-Ries-Museum, Annaberg-Buchholz, über R wie Richard-Wagner-Stätten, Graupa, bis Z wie ZCOM Zuse-Computer-Museum, Hoyerswerda. Von Chemnitz über Berlin nach Frankfurt/M. wanderte ihre Ausstellung „Gesten – gestern, heute, übermorgen“. „CSI Freiberg“ lud auch in München und Kiel zum Ermitteln ein … Jüngste Referenzen sind die Schauplätze der 4. Sächsischen Landesausstellung „TextilBoom“ in Crimmitschau und „SilberBoom“ in Freiberg.
Frage: Der vti hatte Ihnen die Aufgabe gestellt, in der Sonderschau „Textil?Zukunft!“ die Potenziale der modernen heimischen Textil- und Bekleidungsindustrie zu verdeutlichen. Wie gestaltete sich die Kooperation mit den einzubeziehenden Partnern?
Kirsten Helmstedt: Mit allen Ausstellungspartnern und -förderern entspann sich eine äußerst fruchtbare Zusammenarbeit. Insbesondere dem vti verdanken wir viele Anregungen. Gemeinsam entstand in kürzester Zeit ein tragfähiges Konzept, dass dank des großen Engagements aller ausstellenden Firmen, Institutionen und Hochschulen mit Leben gefüllt wurde. Anders ausgedrückt: Dank des Engagements der zahlreich Beteiligten konnten wir aus vielen Fasern bzw. Fäden solch ein farbenfrohes Bild der heutigen Textilindustrie weben, knüpfen, stricken, wirken … In seiner Vielfalt sicher überraschend für alle, die sich damit vielleicht erstmals beschäftigen.
Frage: Die von Ihnen gestalteten Ausstellungen folgen stets einer bestimmten Philosophie. Wie beschreiben Sie diese im Fall von „Textil? Zukunft!“?
Kirsten Helmstedt: Wir entwickeln stets ein dem Thema der Ausstellung gemäßes Konzept, quasi den roten Faden … Im Zusammenspiel mit dem jeweiligen Ort entwerfen wir eine individuelle Inszenierung. Diesmal galt es, die Vielfalt und Einzigartigkeit der Akteure, aber auch Zusammenhänge – die Schwerpunkte der modernen Textilindustrie – zu zeigen. Dazu bot sich die Struktur von abwechslungsreichen Themeninseln an.
Anne Rom: An einem Ort mit überwältigender Vergangenheit möchten wir es dem Besucher ermöglichen, auch nach vorn zu blicken: Auf die sächsische Textilindustrie als leistungsfähige, innovative Branche mit einer ausgesprochen interessanten Produktvielfalt. Textil? Ist mobil, lebenswichtig, grün! Textil kann mehr als modische Kleidung! Und Textil kann auch Beruf! Hier kommen unsere Textil-Superhelden ins Spiel …
Frage: Was hat es mit den im Ausstellungsgeschehen handelnden „Superhelden“ auf sich?
Anne Rom: Sozusagen von außen kommend, staunten wir nicht schlecht, als wir während der Recherchearbeit lernten, was die Textilindustrie – besser ihre Macher – so alles können: Killerkeime besiegen … und noch viel mehr. Da lag der Gedanke an Superhelden auf der Hand! Der richtige Ansatz für unseren Schwerpunkt „Textil? Beruf!“, der sich vor allem an Heranwachsende richtet … Das fand auch die Schöpferin unseres interaktiven Angebotes zum Thema, die Leipziger Spielmittelentwicklerin Sandra Hofmann-Trepák (hitzefrei). Sie holte als Superhelden-Zeichner den Leipziger Illustrator Cheslo ins Boot sowie Michael Kohl als „Vater“ unseres kleinen Superhelden-Films. Textil? Ist eben nicht nur Science, sondern auch ein bisschen Fiction!
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