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FFP2-Sicherheit „made in Thüringen“ contra Billigpreise aus China

25. Februar 2021

Qualitätsmasken aus dem Land, wo Zukunft Tradition hat!

Thüringische Mittelständler kämpfen mit Innovation und Know-how im Bereich der FFP2-Masken-Produktion gegen minderwertige Qualität aus Asien

„Den Mittelständlern wurden von der Bundesregierung viele Millionen für die Entwicklung von textiler Schutzausrüstung in der Pandemie versprochen. Doch angekommen ist bei den Textilern in Thüringen bis jetzt nichts“, stellt Dr.-Ing. Jenz Otto, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V. (vti), enttäuscht fest. Während die deutschen Bürger in den Apotheken nach wie vor Masken aus China mit teilweise fragwürdigen Kennzeichnungen auf die Gutscheine der Bundesregierung erhalten, werden für die Qualitätsmasken „made in Germany“ eigene Vertriebswege aufgebaut.

Thüringische Textilunternehmen aus dem vti-Verbandsgebiet, die den Aufrufen der Regierung zur Produktion von Schutzausrüstung im Frühjahr 2020 mit großer Euphorie, viel Enthusiasmus, hohen Investitions- und Entwicklungskosten gefolgt sind und den Versprechungen vertraut haben, sind bei der Förderung leer ausgegangen. Aber zu den Fakten und einem Beispiel aus Thüringen:

Als die Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 in Deutschland ankam, keine ausreichenden Masken vorhanden waren sowie ein Hilfeanruf der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen einging, begann die Thorey Gera Textilveredelung GmbH (Thorey) mit der Entwicklung einer Maske „made in Thüringen“.

Große Neugier und Energie kennzeichneten die Stimmung der Geraer Textiler, bei denen jetzt auch bisherige Kunden aus anderen Branchen wegbrachen. „Die Situation war für uns ähnlich wie im Jahr 1989, als keiner so genau wusste, wie es weiter geht“, erinnert sich Andreas Ludwig, Geschäftsführer des Unternehmens. Eine angepasste Förderrichtlinie versprach, schnell notwendige FuE-Investitionen in die Produktion deutscher Schutzbekleidung zu ermöglichen. Das Gesundheitswesen in Deutschland sollte diese abnehmen, und die Regierung wollte damit das nationale Pandemielager befüllen.

Das Unternehmen mit Kompetenz in der Vliesstoffverarbeitung fand für die Entwicklung ihrer neuen Produkteschiene Partner für Maschinen und Ausrüstung im eigenen Bundesland. Mit Investitionen von ca. 750.000 Euro bis heute ergriff Thorey mutig die Chance, neben dem angestammten Geschäft als textiler Lohnveredler von Technischen Textilien, u. a. für die Medizin- und Lebensmittelindustrie, als Produzent für Atemschutzmasken ein neues Geschäftsfeld aufzubauen.

Den Antrag auf Förderung für Maschinen und Entwicklung stellte das Unternehmen gleich am ersten Tag, als die Förderrichtlinie im Mai 2020 online ging. Mit der Begründung „Das Programm ist überzeichnet.“ kam dann sieben Monate später, im Dezember 2020, eine Ablehnung.

Als die öffentlichen Ausschreibungen für Schutzbekleidungen in den Medien die Runde machten, schrieb Andreas Ludwig proaktiv alle Gesundheitsminister der Länder, das Bundeskanzleramt, den Wirtschaftsminister und den Gesundheitsminister zu seinen Masken an. Antworten hat er kaum bekommen – und wenn, dann nur Hinweise, dass keine Beschaffung persönlicher Schutzausrüstung durch die jeweilige Behörde unterstützt wird.

Die FFP2-Atemschutzmasken "Falt Basic Plus" und "Falt Med Protect" von Thorey mit zusätzlicher antiviraler und antibakterieller Ausrüstung werden ausschließlich mit Vliesstoffen aus Deutschland gefertigt. Die aufwendige und nervenkostende CE-Kennzeichnung ist im November 2020 durch ein Institut in Ungarn erfolgt, da IFA und Dekra in Deutschland für das Thema keine Kapazität hatten. Für die „Falt Med Protect“ wurde sogar ein Gebrauchsmusterschutz umgesetzt.  Sie weist eine Filterleistung von 99 Prozent auf und hat gleichzeitig antivirale und antibakterielle Funktionseigenschaften. Die spezielle Thorey AntiVir-Technologie hemmt die Ausbreitung von Viren und Bakterien und deaktiviert diese mechanisch und biologisch. Die Aerosol-Kontamination verringert sich, wodurch der Virenschutz der „Falt Med Protect“ um das 20-fache verbessert wird. Das Thema Nachhaltigkeit ist bereits in die Entwicklung eingeflossen – die Maske ist zu 100 Prozent recyclefähig.

Besonders stolz ist Andreas Ludwig auf seine Mitarbeiter, die mitgezogen haben und die so unglaublich viel für Entwicklung und Vertrieb der Masken „made in Thüringen“ leisten. Zurzeit werden die Masken bei einem Kooperationspartner in Thüringen produziert. Mit einer weiteren Maschine will Thorey bald die Produktionskapazitäten beträchtlich erweitern.

Als größte Herausforderung sieht der thüringische Unternehmer den Preiskampf gegen die Billigware aus Fernost. Dagegen gewinnen die Sicherheit und Qualität der Masken „made in Germany“ zwar langsam an Bedeutung, aber erfahren von der öffentlichen Beschaffung fast keine Resonanz. Unter https://thotex-masken.de hat Thorey einen Shop eingerichtet, in dem vom Privatkunden bis zum Großabnehmer alle bestellen können. Auch dies soll einen Beitrag zur Amortisation der Investitionen bringen. Spannend bleibt für ihn die Frage, wie denn der Staat die strategische Reserve an Masken aufbauen will.

Dr.-Ing. Jenz Otto vom vti plant für die Unterstützung der Vertriebsaktivitäten der Unternehmen aus dem Verband auch in diesem Jahr wieder eine Präsentationsveranstaltung mit Anwendern textiler Gesundheits- und Schutzausrüstung am 28. September 2021 in Chemnitz.

Andreas Ludwig mit Masken „made in Thüringen“
Andreas Ludwig, Geschäftsführer Thorey, präsentiert stolz die FFP2-Masken „made in Thüringen“, Foto: Thorey
Thorey Gera Textilveredelung
Andreas Ludwig (rechts im Bild), Geschäftsführer Thorey Gera Textilveredelung, beim vti-Einkäufertag für Schutzausrüstung 2020; Foto: W. Schmidt

Fotos können beim vti-Pressedienst c/o P3N MARKETING GMBH angefordert werden.

Pressekontakt

vti-pressedienst

Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V. (vti), Sitz Chemnitz
c/o P3N MARKETING GMBH, Chemnitz
Telefon: +49 371 243509 00 
E-Mail: vti-pressedienst@p3n-marketing.de

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